Fahnen der UdSSR am Tag der Befreiung in Berlin verboten

8. Mai 2022

, , , , , ,

Wie man der Verfügung der Polizei Berlin vom 04.05.2022 mit dem sperrigen Namen „Beschränkung des Gemeingebrauchs von öffentlichen Flächen und der Versammlungsfreiheit am 8. Mai 2022, 06:00 Uhr bis zum 9. Mai 2022, 22:00 Uhr, in fünfzehn begrenzten Bereichen der Bezirke Kreuzberg-Friedrichshain, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Reinickendorf, Pankow, Treptow- Köpenick und Spandau“ entnehmen kann, sind bei den Gedenkveranstaltungen zum Tag der Befreiung an den Mahnmalen in o.g. Bereichen Flaggen der russischen Föderation, der Ukraine und der ehemaligen UdSSR verboten.

Während man, im Angesicht des derzeitigem Krieges in der Ukraine, für das Verbot der Flaggen der russ. Föderation und der Ukraine, wenn auch zähneknirschend, Verständnis haben könnte, ist ein Verbot der Flagge des ehemaligen Sowjetunion nicht hinnehmbar.

Die Sowjetunion trug die Hauptlast des 2. Weltkrieges. Durch den vom Naziregime begangenen Angriffskrieg auf die damalige UdSSR, starben bis 1945 alleine 24 Millionen aus dem Gebiet der UdSSR. Darunter befanden sich 9.750.000 Soldaten, von denen 3.300.000 Millionen in deutschen Kriegsgefangenlagern ermordet wurden. Dazu kommen 14.250.000 Zivilisten, die ihr Leben verloren.

Wir verurteilen das Verbot der Flagge der UdSSR durch die Berliner Polizei auf das Schärfste. Ohne die Beteiligung der sowjetischen Armee und der Bevölkerung der damaligen Sowjetunion wäre die Befreiung Europas vom Schrecken der Naziherrschaft nicht möglich gewesen. Wir empfinden das Verbot als einen Schlag ins Gesicht für jeden einzelnen Toten der UdSSR!

Im Anhang befindet sich die komplette Verfügung der Polizei Berlin in der es heißt:

…das Zeigen von Symbolik und Kennzeichen, die geeignet sind, den
Russland-Ukraine-Krieg zu verherrlichen, z.B. das Zeigen der Flagge der
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR), das Verwenden von
russischen und sowjetischen Militärflaggen, das Zeigen von Darstellungen
des ukrainischen Staatsgebietes ohne den Donbass (Oblaste Luhansk und
Donezk) sowie Flaggen der Separatistengebiete Luhansk und Donezk,…untersagt wird.